Montag, 10. Dezember 2012

Moor im Schnee oder Schnee im Moor...- der Winter ist da

Sieht doch auch schön aus, es sind keine Übergänge mehr zu sehen.
Die dicke Schneedecke wird hoffentlich alle Pflanzen gut schützen.












Dienstag, 20. November 2012

So fing alles an

pogonia-ophioglossoides-200
Dieses wirklich beeindruckende künstliche Hochmoor hat bei uns spontan den Wunsch erweckt, so ein Juwel auch im eigenen Garten zu realisieren. Als Beleg für unsere Ernsthaftigkeit erwarben wir von den Gartenbesitzern gleich einige Pflanzen, darunter die zierliche Moororchidee Pogonia ophioglossoides. Obwohl sämtliche mittlerweile zusammengetragenen Pflanzen in Schüsseln aufbewahrt wurden, erfreuten uns die Orchideen im letzten Frühling mit ihren Blüten.
Der Wunsch, selbst ein Hochmoor im Garten zu haben, wächst schnell. Die Umsetzung dagegen gestaltet sich wesentlich schwerer. Es fängt damit an, den richtigen Standort zu finden. Unbedingte Voraussetzung ist ein vollsonniger Standort. Das heißt auch, dass keine Bäume oder Gebäude südlich vor dem Moor stehen dürfen. In unserem Fall kam noch erschwerend dazu, dass unser Grundstück  an jeder Stelle ein erhebliches Gefälle aufweist, was ohne umfangreiche Erdarbeiten die Anlage eines Moores unmöglich macht. Neben diesen elementaren Voraussetzungen dürfen natürlich auch gärtnerische Gestaltungsaspekte nicht vernachlässigt werden. So ein künstliches Moor im Garten hat fast ausschließlich sehr niedrigen Bewuchs, der nur selten 50 cm erreicht. Die benachbarte Vegetation sollte nach Möglichkeit das Moor nicht "erdrücken", sondern es in einem angemessenen Größenverhältnis einrahmen. Dies ist ja wegen des erforderlichen sonnigen Standortes ohnehin selbstverständlich.  Sehr gut wirkt ein angeschlossenes Heidmoor mit der typischen Heidevegetation, die ebenfalls kleinwüchsig ist. Auch ein benachbarter Tümpel oder ein Sumpfbeet passen hervorragend zu einem Moor, weil sie nicht nur niedrig bleibende Pflanzen beherbergen, sondern auch ökologisch glaubhaft wirken. Und für unsere tierischen Gartenbewohner ist es von größtem Vorteil, wenn sie in dieser künstlichen Umgebung Lebensbedingungen geboten bekommen, die halbwegs ihren natürlichen Bedürfnissen entsprechen.
Wir haben an anderer Stelle in unserem Garten seit ca. 20 Jahren einen künstlichen Teich mit 45qm Oberfläche. Damals war unsere Maxime ebenfalls, ein möglichst naturnahes Biotop zu schaffen und keinen Zierteich. Es macht zwar viel Arbeit, die Vegetation jedes Jahr abschnittweise auszuräumen, um Verkrautung und Überdüngung zu reduzieren, aber es ist andererseits ein erhebendes Gefühl, seit Jahren ganz selbstverständlich heimische Teichbewohner zu beherbergen, die alle von sich aus zugewandert sind. Auch wenn unsere "Mitbewohner" nicht auf einer roten Liste stehen, macht es immer wieder Spass zu erleben, wie wohl sich Frösche, Kröten, Molche und Libellen bei uns fühlen.
Mit unseren Ansprüchen  im Kopf und den Informationen von Erich Maier gingen wir im Herbst 2009 an die Arbeit. Die ganz groben Erdarbeiten wurden mit einem Bagger erledigt, denn es ging nicht nur darum, die Hangsituation im Moorbereich zu beseitigen, sondern auch eine Mulde von etwa 80cm Tiefe auf einer Fläche von mehr als 40 Quadratmetern auszuheben. Das Feinplanum lief dann auf eine Art Muskeltraining hinaus, bei dem nochmals etliche Kubikmeter Boden bewegt werden mussten. Wegen des Sandbodens auf unserem Grundstück war die Verwendung einer Teichfolie unter dem Moor unerlässlich, und dazu muss der Untergrund besonders eben und an den Rändern ausgerundet sein. Bekanntlich sind Teichfolien besonders elastisch, sie vertragen aber keine Schnitt- oder Stichangriffe. Im Teichbau legt man unter und auf die Folie Vliesbahnen als Schutzlage gegen spitze Steine und aggressive Wurzeln, die allerdings heute schon genauso viel Geld kosten wie die Folie. Zufällig hatten wir gerade einen Teppich von 30qm Größe ausgemustert. Wir trennten den Schaumrücken von der Gehschicht und erhielten so zum Nulltarif genügend viele Schutzmatten, die wir unter die Folie legen konnten. Oben drauf  gab es keinen Bedarf, weil ja keinerlei spitze Gegenstände zu erwarten waren.

Montag, 19. November 2012

Nicht viel Neues - nur ein paar gefiederte Wintergäste

haben sich bei uns eingefunden. Neben unserer Koppel standen neulich mehrmals hintereinander zwischen 15 und 16 Uhr SILBERREIHER. Meine Frau hatte sie zuerst gesehen und auch gleich richtig identifiziert, als ich dann am 1. Tag guckte, waren sie weg. Aber zwei Tage später konnte auch ich sie sehen: es waren mindestens 30 Tiere, die dort standen und dann ab in den Himmel zogen, so schön weiß und elegant. Hab leider kein Foto machen können, daher nur ein Verweis http://de.wikipedia.org/wiki/Silberreiher
Dann war im Futterhäuschen der Kleiber, http://de.wikipedia.org/wiki/Kleiber_(Art)
der auch nicht so häufig unser Gast ist und die Buntspechtin, die im Gegensatz zu ihrem Mann keinen roten Fleck auf dem Kopf hat. http://de.wikipedia.org/wiki/Buntspecht
Die erste Großladung Vogelfutter ist bei uns bereits aufgefressen, die Vogelfutterindustrie freut sich auf lange, kalte Winter!



Dienstag, 23. Oktober 2012

Sehr begehrenswert: Hesperantha coccinea "Major"

Noch im letzten Jahr nannten wir sie Schizostylis coccinea - na gut, nun also Hesperantha coccinea "Major" oder auch Roter Sumpfspaltgriffel.
Hier nur mal die Blüte von nahem, die Farbe ist wirklich so schön rot! Und das allerschönste ist, dass Hesperantha ganz spät im Jahr, also JETZT blüht, wenn im Moor schon alles abgeblüht ist. Das Foto ist am 23.10.12 aufgenommen.
Sie steht bei uns im Topf und wird lediglich eingesenkt.
Wir haben noch eine rosa blühende Sorte, die jetzt 23 Blütenstengel hat, aber noch ist keine Blüte geöffnet. Und am Wochenende soll es lausig kalt werden - hoffentlich schaffen die Blüten es noch.
Hier ist mal das Foto vom letzten Jahr, aufgenommen am 11.10.11:


Samstag, 6. Oktober 2012

Ja Ja so blau blau blau blüht der Enzian *trälller*

Keine Bange - ich singe nicht!!!!
Aber dieser Enzian (Gentiana sino ornata) ist deshalb so toll, weil er spät im Herbst blüht.
Dadurch kommt auch noch im Oktober Farbe ins Moor. Im Frühjahr werden wir versuchen, ihn zu teilen und ihn an weiteren Stellen im Moor anzusiedeln.

Montag, 24. September 2012

Drosera binata - extrem lange Blühdauer

Alle Drosera-Arten haben brav, wie es ihrer jeweiligen Art entspricht, ab Mai geblüht, und jetzt sind nur noch die Blattrosetten und Samenstände sichtbar.
ABER Drosera binata blüht und blüht und blüht und blüht immer noch mit ihren vergleichsweise großen weißen Blüten.
Ein Ende ist noch nicht in Sicht....

Donnerstag, 13. September 2012

Ein neuer Sound im Garten - die LAUBFRÖSCHE quaken

Wer hätte das gedacht? Zuerst haben wir gerätselt, was das sein könnte. Es kam nicht regelmäßig und in größeren Abständen aus einem Beet, wo dichter Rosenbewuchs vorhanden ist. Als Quaken kann man es eigentlich nicht bezeichnen, mehr als ein Krächzen....
Nun gibt es Gott sei Dank das Internet und wir fanden auf YouTube haargenau das Geräusch.
Und hier ist er, unser Star, der es sich auf einer Hemerocallis bequem gemacht hat.
Letzte Woche gab es in kurzen Abständen wieder dieses Getöse aus dem Rosenbusch,bis dann - zunächst nur kurz - aber später ganz laut und unverkennbar ein zweiter Laubfrosch antwortete. Meine Erkenntnis daraus ist, dass alles, was man bisher über den Lebensraum von Laubfröschen zu wissen meinte, nur sehr bedingt zutrifft.

Freitag, 31. August 2012

Utricularia vulgaris blüht - der gewöhnliche Wasserschlauch

Normalerweise ist Utricularia eine recht unscheinbare Pflanze, die mit ihren langen Schläuchen schnell die Wasserfläche erobert. Und jetzt blüht sie und die gelben Blüten stehen ca. 5-10 cm über der Wasseroberfläche.

Und hier mal die Ansicht:
Sehr schön sind die lange Schläuche zu erkennen. Utricularia vulgaris ist eine ständig untergetaucht lebende Pflanze. An einem langen Stängel sitzen büschelig viele feinen dünnen Blättchen. Zwischen den Blättern befinden sich kleine helle Kügelchen, die fast wie Sauerstoffbläschen aussehen. Kleinste Wasserlebewesen werden in diese Blasen eingesaugt und anschliessend verdaut. Die Pflanze wurzelt nicht im Boden sondern treibt frei im Wasser herum. Auch über die feingliedrigen Blätter nimmt der Wasserschlauch Nährstoffe auf.

Donnerstag, 16. August 2012

Die Heide blüht - mit besten Grüßen an Hermann Löns!

Die gesamte Besenheide (Calluna vulgaris) hat sich aus dem Torf selbst ausgesät und fühlt sich sichtlich wohl - dasselbe gilt für die Simsen, die auch nicht gepflanzt wurden.


Montag, 16. Juli 2012

Moorvegetation - Segen oder Fluch?

Als der Torf im neu angelegten Moor gerade abgeharkt war und die wenigen Pflanzen verteilt waren, sah die Fläche noch ziemlich trostlos aus und ich war erfreut darüber, dass etliche Pflanzen ganz von selbst wuchsen. Offensichtlich enthielt der Torf zahlreiche Samen, die jetzt auskeimten. Nun im dritten Jahr haben sich Sommerheide, Simse, Binse und die Irische Heide teilweise derart ausgebreitet, dass ich schon an "Bekämpfung" denke.




Da im Moor so gut wie keine Nährstoffe vorhanden sind, bilden die Pflanzen besonders mächtige Wurzelballen aus. Je länger ich also warte, desto schwieriger dürfte es werden, die übermäßige Besiedlung in Grenzen zu halten.

Mittwoch, 4. Juli 2012

Epipactis palustris in voller Blüte

Nachdem einige meiner Moor- und Sumpforchideen (Dactylorhiza, Bletilla) längst abgeblüht sind und die Pogonien seit Wochen blühen, kommt jetzt im Hochsommer auch der Sumpfstendelwurz Epipactis palustris zur Blüte.

Pogonienblüte

Die Moororchidee Pogonia ophioglossoides zieht, wie viele andere Moorpflanzen, im Winter vollständig ein, so dass es im Frühjahr immer spannend ist, wie viele Pflanzen austreiben und wo auch Blütenknospen dran sind.

Erfreulicherweise hat die Pogonien-Gruppe etwa dreimal so viele Knospen wie im letzten Jahr gebracht. Die weißen Blüten im Vordergrund gehören zu Drosera binata.

Dienstag, 26. Juni 2012

Insektenhotel mit Dachbegrünung

Jetzt ist es komplett eingerichtet, die potenziellen Mieter freuen sich und haben schon 2!! (WOW) Löcher in der oberen Scheibe bezogen. Das Insektenhotel ist nach Süden ausgerichtet, der Dachüberstand hält den Regen gut ab. Links daneben ist über Jahre aufgeschichtetes Astholz, wo wir häufig Eidechsen gesehen haben. Die sollen nun aber bitte ihre neue Wohnung im Erdgeschoss beziehen, in den Ziegeln, wo es so schön warm ist.
Einer unser Amselmänner hat das Dach zu seiner "Penthouseterrasse" erkoren - dort jodelt er in luftiger Höhe, leider noch kein Foto!

Montag, 25. Juni 2012

Das Moor entsteht

Ganz viele Hohlkörper waren erforderlich, um möglichst viel Wasser  speichern zu können und gleichzeitig den Torfbedarf in Grenzen zu halten.

Nun wurden schon Torfziegel zur Ausformung eingesetzt und der restliche Torf auf der Fläche verteilt.

Ab jetzt hieß es, auf REGEN warten....unser kalkhaltiges Brunnenwasser wäre völlig ungeeignet, um das Moor zu bewässern.

Vorgeschichte

Im Sommer 2008 besuchten wir im Rahmen der Initiative "Offener Garten Schleswig-Holstein" auch zwei Anlagen mit künstlich angelegten Hochmooren, um so etwas auch einmal direkt anschauen zu können. Eine der Anlagen befand sich noch in der Bauphase und brachte wichtige Informationen über die Vorgehensweise und die zu verwendenden Materialien ein. Der zweite besuchte Garten präsentierte sich als sehr gut eingewachsene Anlage mit mehreren Mooren, einem Tümpel, sowie ausgedehnten Heidebeeten. Auch für einen befestigten Zierteich gab es einen Platz.
Das Moor wirkt  sehr natürlich und ist dicht mit den schönsten Kostbarkeiten bewachsen. Neben einer stattlichen Anzahl unterschiedlicher Moororchideen fallen die zahlreichen Schlauchpflanzen ins Auge, nicht zuletzt wegen ihrer ungewöhnlichen Blüten. Das Beet ist dicht mit Torfmoos bewachsen, aus dem auch verschiedene Sonnentau-Arten und Gräser hervorschauen.

Iris sibirica im Sumpf

Ein Blau, das schon von weitem leuchtet:
Es haben sich bereits zwei größere Horste gebildet. Vielleicht müssen die Iris im nächsten Jahr schon wieder leicht reduziert werden?

Donnerstag, 14. Juni 2012

Sarracenia flava

So muss die gelbe Schlauchpflanze aussehen: dicke Blüten und schöne Schläuche, die auf dem Foto allerdings gar nicht gut erkennbar sind
Die gelben Blüten leuchten direkt und machen sich im dunklen Moor besonders gut.

Sonntag, 6. Mai 2012

Pinguicula vulgaris - klein und fein, das heimische Fettkraut

Eine ganz ungewöhnliche Pflanze innerhalb der Moorvegetation ist das Fettkraut. Es überwintern kleine, kaum Kirschkern große Brutpflanzen, die etwas an Knoblauchzehen erinnern und auf der Torfoberfläche liegen. Im Frühjahr beginnen sie dann Wurzeln auszubilden und sich damit halbwegs aufzurichten. Einige der Pflänzchen entwickeln sich dann zu kleinen Rosetten, die mit zunehmenden Temperaturen innerhalb kürzester Zeit Knospen ansetzen und ihre violetten Einzelblüten herausschieben. Etliche der klein gebliebenen Brutpflänzchen bilden ebenfalls Blüten aus.
Die dunklen Punkte auf den Blattrosetten sind Blütenknospen, auch auf den viel kleineren Pflänzchen.
Falls es jemand nicht weiß, die einheimischen Fettkräuter werden maximal 5 cm groß! Die Fotos sind von heute, d.h. die Pflanzen brauchen zu ihrer Entwicklung eine bemerkenswert kurze Zeit.

Helonias bullata - die Moornelke

Eine Pflanze, die seit 2 Jahren im Moor steht, hat im letzten Jahr nur eine Blüte hervorgebracht und startet jetzt mit mindestens 6 Blütenständen voll durch.
Ich finde, das ist ein gutes Zeichen dafür, dass sich die Moornelke hier wohlfühlt! Auch etliche Ableger konnte ich schon entdecken - und die dicke Weinbergschnecke!